Homepage of Medias City in Transsilvania
das alte Wappen welcome ~~ bienvenue ~~ wilkommen ~~ bun venit das neue Wappen
Es liegt eine Stadt wohl inmitten der Grenzen des Landes der Daker
Fruchtbar an Trauben, dazu noch geadelt durch Grittis Besiegung,
Mediasch nennt man sie; kaum dass die fruchtbare Erde woanders
Rettich und Zwiebel noch besser hervorbringt als hierorts.


Aus dem Epos Ruinae Pannonicae, des Mediascher Humanisten
und Dichter Christian Schesaeus (1535-1585)








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M ediasch
rumänisch Medias (lies Mediasch), ungarisch Medyes, liegt mitten in Rumänien, an der Grossen Kokel, umgeben von Hügeln die sich bis zu 500 m über den Meeresspiegel erheben. Von deutschen Siedlern gegründet, kann Mediasch heute auf eine 735-jährige Geschichte zurückblicken. Der schiefe 'Tramiterturm", eines seiner Wahrzeichen und einer der 12 berühmten schiefen Türme der Welt, ist von weitem zu sehen, wenn man sich Mediasch von Probsdorf (Târnava) her nähert.
Man sagt, dass der herrliche Duft der blühenden Weinreben wieder spürbar ist, wenn man im Frühling die Serpentinen der 'Baassner Hula' hinaufsteigt...










































freedom

D ie ältesten archäologischen Funde auf Mediascher Boden stammen aus der Jungsteinzeit. Aus der folgenden Bronzezeit stammt eine gefundene Bronzesichel sowie eine kleine Axt und eine Bronzespirale. Weitere archäologischen Funde bezeugen eine lückenlose Bewohnung des Mediascher Bodens von verschiedenen Völkergruppen (Skyten, Kelten). Die letzteren wurden um das Jahr 100 vor Christus von der bodenständigen Bevölkerung assimiliert und es begann die dritte Phase der Eisenzeit, die Dakische Kultur. Auch in der folgenden Römerzeit hatten diese Siedlungen Bestand, eine silberne Münze mit dem Bildnis des Kaisers Antonius Pius, sowie auch andere Münzen, die auf Mediascher Boden gefunden wurden, zeugen davon. Bekanntlich liegt in der Verschmelzung der Römer mit den Daken die Wurzel der Entstehung des rumänischen Volkes (2. bis 4. Jh. n.Chr.). Ab dem 10. Jh. drangen die Magyaren in das Gebiet des heutigen Siebenbürgen ein. Die Bevölkerungsdichte soll in der Römerzeit, laut dem Historiker Kurt Horet, eine Anzahl von fünf Einwohnern pro Quadratkilometer betragen haben. Das bedeutet für das damalige Siebenbürgen ca. 300.000 Einwohner. In der Zeit der Völkerwanderung hat sich die Einwohnerzahl auf ca. 100.000 reduziert. Bis zur Zeit der Ansiedlung der Sachsen weilten hier Thraker, Goten, Skyten, Kelten, Daken, Römer, Goten, Gepiden, Awaren, Bulgaren, Walachen (heute: Rumänen), Petschenegen, und Magyaren. Der Name Mediasch wird erstmals im Jahre 1267 erwähnt. In einer Urkunde ist festgehalten, dass der siebenbürgische Woiwode Nikolaus vier Dörfer von König Stefan V. zurückerhält, die schon seinem Großvater gehörten. Dieses waren: Mediasch(Medias), Fägendorf (Micasasa), Klosdorf (Cloasterf) und Tobsdorf (Dupus). In Klammern, die rumänischen Namen. Als 'villa Medies' in den Urkunden erwähnt, war Mediasch eine sächsische Siedlung auf Adelsboden, deren Siedler zum größten Teil vom südlichen Hermannstädter Raum (damals freier Königsboden) zuzogen, aber auch direkt aus dem Reich kamen. Sie wurden von Versprechungen über Rechte und Freiheiten angelockt. Der Anschluss der zwei Stühle, Mediasch und Schelk, an die Hermannstädter Provinz fand später, im 15.Jahrhundert statt, zur Zeit der Gründung der Sächsischen Nationsuniversität. Ende des 14. Jahrhunderts erfolgten die ersten Türkeneinfällein Siebenbürgen, die sich immer öfter wiederholten. Auch Mediasch wurde 1435 und 1438 von den Türken verwüstet. Als Folge wurde die Kirchenburg zu einer Zufluchtsburg ausgebaut. Dieses 'Castell', erstmals 1452 erwähnt, wurde zwischen 1490 und 1534 mit Mauern ausgebaut. Die doppelte, zum Teil dreifache Ringmauer war mit Türmen und Basteien befestigt und von einem Wassergraben umgeben, der vom Meschner Bach gespeist wurde. Die Türme und Ringmauern des Castells stehen heute noch.

Inmitten des Castells steht die Margarethenkirche (erstmals 1447 erwähnt). Sie ist ein spätgotischer, dreischiffiger Hallenbau, dessen Gewölbe 12m hoch ist. Als Besonderheit sind die mit Fresken bemalten Kircheninnenwände zu erwähnen. Sie waren bis zur Reformation zu sehen, zur Zeit der Bilderstürme wurden sie übertüncht. Erst in den 70-er Jahren wurde ein großer Teil wieder freigelegt und konserviert. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das aus dem 13. Jahrhundert stammende, bronzene Taufbecken. Es ist mit Pflanzenornamenten und mit Spruchbändern in gotischer Schrift verziert. Das wertvollste Schmuckstück der Inneneinrichtung ist der Altar.



Er wurde im Jahre 1490 fertiggestellt. Dieses spätgotische Kunstwerk hat Dr. Otto Folberth in seinem Buch Gotik in Siebenbürgen - der Mediascher Altar umfassend beschrieben. Die Kirche hatte im Laufe der Jahrhunderte mehrere Orgeln, die erneuert wurden (15. und 18. Jh..) Die heutige Orgel wurde 1735 aufgestellt. Sie ist mit barocken Verzierungen geschmückt und hat mit ihren 24 Registern und über 1300 Pfeifen eine außerordentliche Klangfarbe. Das eindrucksvollste Wahrzeichen der Stadt ist der Trompeterturm. Im 13. Jh. aufgebaut, wurde er im 15.Jh. auf fünf Stockwerke erhöht und zugleich mit der Margarethenkirche1448 fertiggestellt. In der Zeit des diplomatischen Wettstreits um das Erlangen der Stadtrechte, wurde der Turm im Jahre 1550, innerhalb von nur zwei Monaten um drei auf acht Stockwerke aufgebaut. Gleichzeitig bekam er den mit verglasten Ziegeln gedeckten Turmhelm sowie die vier Ecktürme als Zeichen dafür, dass die Stadt die Hochgerichtsbarkeit besaß. Auf dem Turm hatte der Stadttrompeter seinen Wachposten. Und weil Trompete auf sächsisch 'deTramit' heißt, wurde der Turm im Volksmund 'Tramiterturm' genannt. An der Südostecke, zwischen den Uhren, steht ein hölzernes 'Stundenmännlein. Es ist der 'Turepitz', der den folgenden Stundenschlag durch Ziehen an einem Glöckchen ankündigt. Durch den Druck des 68,5 m hohen Turmes auf den Sandboden, neigte er sich langsam nach Norden zu. Er wurde 1927/30 und 1972 konsolidiert. Seine Neigung ist heute stabilisiert. Die Abweichung der Turmspitze von der Senkrechten beträgt 2,32 m.
Die Legende erzählt, dass der rumänische Fürst Vlad Tepes (fälschlicherweise auch mit der Horrorfigur Bram Stokers, 'Dracula', gleichgesetzt) als er in Gefangenschaft des Ungarischen Königs geriet, für ein paar Tage in diesem Turm eingesperrt war..
Infolge der Türkeneinfälle, wurde begonnen die Stadtbefestigung aufzubauen. Unterstützt wurden die Mediascher dabei von den Königen Matei Corvin (Mathias Corvinus) und Wladislaw II. durch Steuererlass. Da Mediasch Vorort der zwei Stühle Mediasch und Schelk werden sollte, mussten auch die zugehörigen Orte dieser Stühle durch Zufuhr von Steinen und Ziegeln beim Aufbau der Mauern helfen. Vermutlich wurden die Befestigungsarbeiten unterbrochen. Dies kann man daraus schließen, dass Mediasch zuerst 'Civitas' und später nur noch 'oppidum' also Markt genannt wurde. In einer Urkunde vom 9. Januar 1477 erlaubt König Mathias dem Markt Mediasch lediglich 32 Männer für ein Aufgebot zu stellen und den Rest der Mannschaft zur Bewachung des Castells zurückzubehalten. Daraus kann man schließen, dass wegen fehlenden Stadtbefestigungen das Kirchencastell stärker bewacht werden musste. Im Jahre 1490 wurden die Arbeiten an der Stadtbefestigung intensiviert und 1534 wurde die Ringmauer vollendet. Sie hatte drei starke Tortürme und 19 Türme und Basteien. Davon stehen heute noch 1845 m Stadtmauer, zwei Stadttore und sieben Türme und Basteien. Die markantesten sind: das Forkeschgässer Tor, das Steingässer Tor, der Schmiedgässer Turm, das Franziskanerkloster (jetzt Stadtmuseum) als Verteidigungsbau.
Innerhalb der Stadtmauern hat sich die Altstadt erhalten und wurde zum historischen Baudenkmal erklärt. Äußerlich dürfen keine Veränderungenan der Bausubstanz vorgenommen werden und das Altstadtbild soll mit seinerRomantik dem Tourismus dienen.






    


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
Berühmte Mediascher:

Florea Valer
Octavian Fodor
Prof. Dr. Hermann Oberth
Jakob Piso
George Popa
Stephan Ludwig Roth
Christian Schesaeus
Viktor Schunn
Schuster Dutz
Vancea Augustin
Alexandru Vlasin





 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

LITERATUR :

- Das Lesebuch der HOG Mediasch : " Mediasch, die siebenbürgisch-sächsische Stadt an der grossen Kokel " Wort und Welt Verlag, Thaur/Innsbruck 1992.

- URKUNDENBUCH zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen, Verlag der Rumänischen Akademie, 1991;

- DIE ANSIEDLUNG DER SIEBENBÜRGER SACHSEN, Thomas Nägler, Kriterion Verlag, Bukarest 1992;

- AUS URKUNDEN UND CHRONIKEN, Gernot Nussbächer, Bänder 1-3, Kriterion Verlag, Bukarest

- DIE HERKUNFT DER SIEBENBÜRGER UND ZIPSER SACHSEN, Ernst Schwarz, Verlag des Süddeutschen Kulturwerks, München 1957

- SIEBENBÜRGEN Menschen-Kirchenburgen-Städte, Helmut Schröcke, Verlag Mahnert-Lueg, München 1987   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

  NEWS

  Neu in der Mediascher Site:

[ab 20.03.99] [ab 25.04.99] [ab 01.05.99] [ab 23.05.99] [ab 15.08.99] [ab 18.09.99]
[ab 02.11.99] [ab 20.11.99] [ab 03.12.99] [ab 11.03.01]
  ab 20.03.99:

  - Der Mediascher Maler
Viktor Schunn mit einigen seiner Bilder.
  - Zur Seite "Apollo in Mediasch" (Schmetterlingswelt), habe ich Bilder hinzugefügt.


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  ab 25.04.99:

  - Biographie von
Stephan Ludwig Roth
  - Rumänische Version dieser Homepage
  - Mehr Bilder von Mediasch


^^

  ab 01.05.99:

  -
Diashow (slideshow)

^^

  ab 23.05.99:

  
- Neue Bilder (satellitenbilder, Kirchenburgen, Sonnenfinsternis)
  - Internationale Kinderspiele Medias '99



  ab 15.08.99

  - Rumänische version von
"Apollo in Mediasch"

^^

  ab 18.09.99:

  Bildschirmschoner Mediasch für WIN95/98/2000
download

  ab 18.10.99

  - Tastaturtreiber für rumänische Sonderzeichen
Beschreibung -> download

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  ab 02.11.99

  - Homepage des
Stephan-Ludwig-Roth-Gymnasiums in Mediasch

  ab 20.11.99

  - Neue geschichtliche Zeugen der
rumänischen Kontinuität



  ab 03.12.99

  - Neufassung von
"Apollo in Mediasch" sehenswert!

  ab 11.03.01

  - Neue
Links

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Marcel G. Cadelcu

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Erste Veröffentlichung am: 31.10.1996, letzte Bearbeitung am: 02.11.2000 durch den Autor der Seite: Marcel Cadelcu. Letzte Bearbeitung 09,11,2005